Als ich zum ersten mal von „Clickertraining“ gehört habe, fand ich, dass das ganze ja schon etwas sehr seltsam klingt. Man klickt und der Hund soll dann automatisch etwas richtiges machen? Ähm ja nee ist klar. Da kann ich mir auch gleich eine Wunderpille kaufen!
Naja – so einfach ist es auch wirklich nicht, aber dennoch ist Clicker- oder Markertraining eine wirklich tolle Sache um dem Hund sehr genau klar zu machen was man von ihm möchte.
Wie funktioniert also Clickertraining und warum hilft es so gut?
Der Hund wird zunächst erstmal auf den Clicker positiv konditioniert, so dass er weiß „wenn der Klick kommt, erhalte ich eine Belohnung“. Der Klick ist also immer ein Versprechen an den Hund, dass er dafür etwas tolles bekommt und weil der Hund natürlich die Belohnung haben möchte, wird er gewünschtes Verhalten wieder zeigen. Und genau das nutzen wir für das Training.
Klar könnte man nun sagen, dass man den Clicker einfach weg lässt und den Hund nur belohnt, wenn er etwas gut macht. Das Problem dabei ist nur dass das Timing oftmals nicht passt und das Training für bestimmte Sachen viel mehr Zeit in Anspruch nimmt. Durch den Clicker kann man dem Hund wirklich punktgenau sagen, dass dieses Verhalten nun gut war.
So kann man zB klicken, wenn der Hund etwas im Maul fest hält um das Apportieren eines Gegenstandes zu bestätigen oder das kurze Anheben der Pfote, wenn man möchte, dass der Hund das winken lernt.
Der Clicker ist kurz, prägnant und vor allem auch emotionslos – egal in welcher Stimmungslage wir gerade sind: Der Clicker klingt immer gleich und für den Hund bedeutet es immer: Jetzt kommt die Belohnung!
Die Belohnung
ist immer genau das was für deinen Hund passt! Ich selbst arbeite vor allem mit Leckerchen und nehme hier auch gerne etwas ganz besonderes (Würstchen / Käse / Katzenfutter 😉 ) – für andere Hunde kann ein kleines Spiel aber eine viel größere Belohnung sein. Da muss man dann individuell schauen was am besten passt. Ich für mich muss aber sagen, dass die Belohnung durch Leckerchen aber auch einfacher ist, als eben zB eine Spieleinheit mit der Frisbee 😉
Sobald man nun weiß, was der Hund wirklich mag, kann die Konditionierung auf den Clicker beginnen.
„Go On“-Signal
Bevor ihr mit dem Training beginnt, ist es gut, wenn ihr euch kurz Gedanken zu einem „Go On“ Signal macht. Das soll dem Hund vermitteln, dass er zB bei einem Trick auf dem richtigen Weg ist, und er einfach weiter machen soll. Ich selbst mache das bei Gaia einfach mit der Stimme und feuere sie mit einem „Jaaaa, jaaa“ an. Man kann das aber auch mit EINEM Click vom Clicker machen und könnte dann zB die Belohnung erst bei einem DOPPELCLICK geben. Wenn ihr das machen möchtet, solltet ihr natürlich bei der folgenden Konditionierung und im Training darauf achten, dass der Hund eben das Leckerchen wirklich nur beim Doppelclick bekommt. Das hat zB den Vorteil, wenn der Hund schnell verunsichert ist. Durch das „Go on“ Signal bleibt der Hund weiter motiviert. Kann man wie gesagt mit dem Clicker machen, muss man aber nicht – ich wollte jedoch die Möglichkeit hier auch kurz erwähnt haben. So… und nun zum wesentlichen:
Auf den Clicker konditionieren
… ist wirklich einfach! Ihr schnappt euch Hund, Clicker und die Leckerchen und setzt euch einfach mit dem Hund erstmal eine Runde hin und dann clickt ihr und gebt dem Hund direkt(!) ein Leckerchen. Und das wiederholt ihr dann für ganze zwei bis drei Minuten am Tag 1…. und am Tag 2…. und am Tag 3. Nichts anderes,
Am Tag 4 nehmt ihr euch dann einfach mal den Clicker in die Hand, wenn der Hund gerade nicht schaut oder im besten Fall einfach komplett entspannt ist. In so einem Moment könnt ihr einfach mal euren Clicker betätigen und in den meisten Fällen schaut der Hund euch mindestens sehr erwartungsvoll an, wenn er nicht sogar direkt zu euch kommt, um sich das Leckerchen abzuholen (gebt es ihm bitte auch ^^). Wenn das dann passiert ist, könnt ihr euch sicher sein, dass die Verknüpfung „Click = Leckerchen“ steht und ihr könnt mit dem Training beginnen ^^
Markerwort statt Click?
Manchmal gibt es Hunde, die sehr geräuschempfindlich sind und auch vor dem Click-Geräusch zusammen zucken. In solchen Fällen -und auch wenn man vielleicht lieber ohne ein „Gerät“ arbeitet- kann ein Markerwort die Lösung sein. Der Aufbau ist der Gleiche wie bei einem Clicker, nur dass man sich eben ein kurzes, prägnantes Wort sucht (klick, tic, tac, dip,…) womit man den Hund dann bestätigt. Ich selbst finde, dass man lieber immer zum Clicker greifen sollte, wenn das Tier es zulässt, weil es eben neutraler ist. Mit der Stimme überträgt man eben auch die eigene Stimmung und so kann der Hund dann vielleicht auch wieder verunsichert werden. Aber man muss es eben ausprobieren was möglich ist und womit man sich selbst auch wohl fühlt. Wenn man nicht mit dem Clicker klar kommt und deswegen genervt ist, ist ein stimmliches Markerwort sicher auch viel besser 😉