Chrissy/ Juni 12, 2017/ Aus dem Hundealltag

Einige haben es vielleicht in den letzten Wochen schon bei facebook oder instagram mitverfolgt: Unsere Maggy ist an dem Vestibular Syndrom erkrankt. Aber was ist das genau und was bedeutet es für den Hund? Darüber und über unsere Erfahrungen möchte ich hier gerne berichten.

Was ist das Vestibular Syndrom eigentlich?

Die Symptome kann man eigentlich relativ erklären in dem man sagt, dass es sich ähnlich wie ein Schlaganfall verhält, aber es ist etwas vollkommen anderes! 

Es handelt sich bei dem Syndrom nicht um eine Durchblutungsstörung (wie bei einem Schlaganfall), sondern um eine Erkrankung des Vestibularorgans, was auch das Gleichgewichtsorgan genannt wird, da dieses eben genau dafür zuständig ist! 

Und wie sehen die Symptome aus?

Das schlimme ist: Diese Erkrankung tritt sehr plötzlich aus! Bei Maggy war es so, dass wir gerade unseren Spaziergang beendet haben und ich zu Hause eine leichte Schiefhaltung des Kopfes bemerkt habe – diese wurde dann im Laufe des Tages immer schlimmer und relativ fix bekam sie dann auch Schwierigkeiten beim Laufen und schwankte sehr stark und wirkte desorientiert. Sie wirkte schon ein wenig wie eine stark Betrunkene. Zusätzlich hatte Maggy auch noch ein Zucken im Auge, was ziemlich unheimlich aussah. Es ging also direkt zum Arzt, der uns dann dann erstmal über das Syndrom aufklärte. Natürlich können auch noch andere Erkrankungen für diese Symptome verantwortlich sein, zB auch ein Fremdkörper im Ohr der das Organ stört oder eine schwere Ohrentzündung, Tumore oder andere Infektionskrankheiten! Daher immer den Hund beim Arzt vorstellen, wenn euch irgendetwas komisch vorkommt!

Welche Tiere erkranken an dem Syndrom und kann man dem vorbeugen?

Vor allem scheint es ältere Tiere zu treffen. In unserem Fall ist Maggy nun auch schon fast 15 Jahre alt und sie scheint genau in diese Risikogruppe rein zu passen. Leider gibt es bisher keinen ersichtlichen Grund warum die Tiere daran erkranken und leider auch kein „Geheimrezept“ dass man dagegen vorbeugen kann =/

Was kann man nun für das erkrankte Tier tun?

Erstmal die gute Nachricht: Im Normalfall erholt sich der Hund selbst sehr gut von der Erkrankung, so dass man bereits innerhalb von 48 Stunden eine Besserung fest stellen kann! Ansonsten kann man dem Hund aber auch ein paar Medikamente gegen das Schwindelgefühl und die daraus resultierende Übelkeit geben. In schwerwiegenden Fällen, wenn der Hund sich nicht so schnell erholt, kann das Tier beim Arzt auch Infusionen zur Stärkung erhalten. Aber in der Regel sollte der Hund einfach viel Ruhe und gute Pflege bekommen!

Unsere Erfahrungen

Wie bereits geschrieben trat das Syndrom einfach ohne jede Vorwarnung nach einem morgendlichen Spaziergang auf und Maggy baute im Laufe des Tages immer mehr ab. Wir haben vom Tierarzt Medikamente erhalten, die ihr helfen sollten sich zu stabilisieren und ansonsten haben ich vor allem darauf geachtet, dass sie viel Ruhe bekommt und die ersten Tage nur kurze Pipirunden mit ihr gemacht. Auch haben wir geschaut, dass in der Wohnung nicht zu viel Bewegung ist (also zB auch den Fernseher nicht so oft laufen lassen!), da das auch helfen soll. 

Mir hat es aber auch immer geholfen mir vorzustellen, was mir nach 10 Runden Karussell fahren helfen würde *lach* Denn in etwa genau so muss es Maggy ergangen sein. 

Die ersten Besserungen merkte ich bereits zwei Tage nach dem Auftreten. Sie schwankte zwar noch und hatte Probleme beim gerade aus laufen, aber es wurde besser! Am dritten Tag ging es ihr aber dann schon so gut, dass sie tatsächlich kleine Hüpfer vom Bordstein auf die Straße gemacht hat – nicht immer ganz ohne umfallen.. aber sie traute sich schon mehr zu! Am 6. Tag ging es ihr schon merklich besser und ich konnte sie ohne schlechtes Gewissen zu unserer Freundin Johanna bringen, die sich dann erstmal ein paar Tage um sie gekümmert hat, da bei uns „leider“ ein Urlaub anstand. Das war natürlich perfektes Timing *lach* Der Urlaub war schon länger geplant, aber auch dass Maggy bei Johanna bleibt, da der Urlaub auch im normalen Zustand zu stressig für das alte Mädchen gewesen wäre und mit dem Syndrom nun natürlich erst Recht.

Maggy mit Gaia und Spencer

Maggy mit Gaia und Spencer

Auch bei Johanna gab es dann viel Ruhe und die ersten kleineren Spaziergänge, die sie super mitgemacht hat, wie mir berichtet wurde. Aber (und das hat mich besonders gefreut!) etwa 1,5 Wochen nach dem Vorfall hat Maggy dann auch Johanna’s Hund Spencer angespielt und sie haben ein wenig getobt (bis Maggy dann wieder hingefallen ist *hust*).

Mittlerweile ist das ganze schon 3 Wochen her und Maggy geht es gut. Sie hat nach wie vor noch eine leichte Schiefhaltung des Köpfchens, aber sonst tobt sie auch wieder hinter einem Bällchen her oder rennt auch mal mit Gaia. Hier und da fällt sie dann auch noch mal um, aber das ist vollkommen okay – sie hat Spaß und es geht ihr gut! Das ist die Hauptsache!

Hier könnt ihr mal ein paar Eindrücke aus der ersten Woche bekommen, die ich einfach mal kurz mit dem Handy mitgeschnitten habe. Es ist also nicht die beste Qualität, aber ich denke man bekommt einen guten Eindruck davon wie schlimm es anfangs aussieht, aber vor allem auch, wie schnell sich der Hund davon erholt! 

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit diesem Syndrom gemacht? Wie schnell haben sich eure Vierbeiner erholt?

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2 Kommentare

  1. Danke für den Textbeitrag und das Video zum Vestibularsyndrom! Als betroffene macht mir das Mut in der schweren Zeit (Tag 2). Lg

    1. Hallo Mandy – ich hoffe ihr habt mittlerweile das schlimmste überstanden? Wie geht es deinem Vierbeiner mittlerweile?

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